Berthold Zilly, geboren 1945 in Danndorf, studierte Romanische und Deutsche Philologie, Lateinamerikanistik sowie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft. Neben seiner Arbeit als Übersetzer forschte er zur brasilianischen Literatur. Er war unter anderem Honorarprofessor für Ibero-amerikanische Literaturen in Bremen, Akademischer Rat und Lektor für Lateinamerikanistik an der FU Berlin sowie Gastprofessor für Übersetzungsstudien an der Bundesuniversität von Santa Catarina in Brasilien. Für seine Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Prêmio Blaise Cendrars der Brasilianischen Vereinigung für Vergleichende Literaturwissenschaft und mit seiner Ernennung zum korrespondierenden Mitglied der Brasilianischen Akademie für Literatur in Rio de Janeiro.
João Guimarães Rosa (geboren 1908 in Cordisburgo, gestorben 1967in Rio de Janeiro) studierte Medizin, arbeitete den Grossteil seines Lebens aber nicht als Arzt, sondern zunächst als brasilianischer Diplomat im Ausland. Später bekleidete er hohe Ämter im Aussenministerium. Er begann früh zu schreiben und erhielt bereits 1936 seinen ersten Literaturpreis. Zentrale Inspirationsquelle für seine Werke bildet die Savannenlandschaft Sertão.
Grande Sertão: Veredas erschien 1956 und machte seinen Autor über Nacht zu einem der bedeutendsten Prosaisten Brasiliens. Inhaltlich ist das Werk eine grosse Interpretation Brasiliens. Seine nicht zu überschätzende Bedeutung gewinnt Grande Sertão: Veredas vor allem dank seiner bis dahin völlig neuartigen Sprache und Komposition. Der Roman führt nicht nur das ganze Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten der portugiesischen Sprache vor, sondern erweitert dieses auch in massgeblicher Weise.